Anfangs gingen die Kinder in die Kirchschule nach Taura

Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts können wir mit Bestimmtheit annehmen, dass die Köthensdorfer Kinder nach Taura in die Kirchschule gegangen sind. Für diese Annahme sprechen gewisse Beziehungen der Gemeinde Köthensdorf zur Tauraer Schule. Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein waren an die Kirchschule Abgaben zu leisten. Weiter stand nur dem Tauraer Kirchschullehrer die Befugnis zu, in Köthensdorf den sogenannten Gregoriusumgang aufzuführen. Dieser wurde von dem Tauraer Lehrer bis zum Jahre 1841 abgehalten. Der Ertrag des Sing-Umganges machte einen Teil des Kirchschuleinkommens aus und bei der Ablösung im genannten Jahre zahlte Köthensdorf an den Kirchschullehrer Fuhrmann in Taura die Summe von 5 Taler. Wir hatten in Köthensdorf weit über 100 Jahre einen eigenen Lehrer, aber bei Leichenbegängnissen, durfte nicht dieser, sondern nur der Tauraer Kirchschullehrer mit seinen Kindern die Trauergesänge zum Vortrage bringen. Erst von 1851 an war es der hiesigen Schule erlaubt, bei Leichenbegängnissen durch Gesang und Begleitung mitzuwirken. Die Angelegenheit schien damals so wichtig, dass sie ins Gemeindebuch eingetragen worden ist. Trotzdem hielten die hiesigen Bewohner am alten Herkommen fest, so dass auch in der Folge, bis zum Jahre 1890, meist der Tauraer Lehrer die Trauergesänge in Köthensdorf ausführte.